Vignette 7: Lagerkennzahlen Lagerlogistik Fachlagerist:in und Fachpraktiker:in für Lagerlogistik

Kurzdarstellung der Videosequenz

Auf dem Foto ist ein Lehrer im Portraitformat zu sehen. Der Lehrer trägt ein dunkles Hemd.

  • Lehrer verweist auf die Bedeutung der Lagerhaltung für Unternehmen. [00:10]
  • Lehrer fragt nach der Bedeutung des Begriffs „Wirtschaftlichkeit“. [00:33]

Auf dem Foto ist sind drei Schüler zu sehen, von denen sich einer meldet.

  • Zwei Schüler:innen melden sich und beantworten die Frage. [00:46]
  • Lehrer stellt die Lernsituation und die Aufgabenstellung vor. [00:56]

Auf dem Bild sieht man mehrere Schüler:innen und einen Lehrer, der zwischen den Sitzreihen der Schüler:innen steht.

  • Zeitsprung: Schüler:innen bearbeiten das Arbeitsblatt. Lehrer geht durch die Klasse. [01:49]
  • Lehrer fragt nach dem fehlenden Schüler Ben. [02:36]
  • Lehrer erkundigt sich bei einem Schüler, warum er nicht mit der Aufgabenbearbeitung begonnen hat. [02:41]

Einordnung in Kontext und Curriculum

Einordnung in Unterrichtsstunde und -einheit

Das Lernfeld 3 „Güter bearbeiten“ wurde bereits über zwei Wochen bearbeitet; Aspekte wie Arbeitsmittel, Arbeitsschutz, Abfallentsorgung, sowie die Kontrolle, Pflege und Qualitätssicherung von Gütern wurden thematisiert. In der vorhergegangenen Doppelstunde wurden verschiedene Inventurarten in den Blick genommen. In der aktuellen Doppelstunde (25. Schulwoche, Mittwoch, 1. Schulstunde) stehen Lagerkennzahlen im Vordergrund.  Es werden insbesondere folgende Lernziele verfolgt:

  • „Die Schüler:innen können das Konzept der Wirtschaftlichkeit eines Lagers erläutern.“
  • „Die Schüler:innen kennen verschiedene Lagerkennzahlen und deren Bedeutung.“
  • „Die Schüler:innen können verschiedene Lagerkennzahlen berechnen und interpretieren.“

Die gezeigte Erarbeitungsphase erfolgt in Einzelarbeit. Zum Abschluss des Lernfelds ist eine Wiederholungsstunde vorgesehen, in der verschiedene im Lernfeld adressierte Inhalte verknüpft und gefestigt werden sollen.

Curriculare Einordnung

Neben der anerkannten Berufsausbildung zum Fachlageristen/zur Fachlageristin (zwei Jahre) gibt es die Möglichkeit, eine Berufsausbildung zum Fachpraktiker/zur Fachpraktikerin für Lagerlogistik (Ausbildungsdauer i. d. R. drei Jahre) zu absolvieren. Letztere richtet sich an Menschen mit Behinderungen, die die Berufsausbildung zum Fachlageristen/zur Fachlageristin nicht absolvieren können (vgl. § 66 Abs. 1 BBiG). Die berufsschulischen Lernziele für Fachpraktiker:innen für Lagerlogistik orientieren sich am Rahmenlehrplan der Fachlagerist:innen (§66(1) BBiG). In der Berufsschule werden sie häufig gemeinsam beschult. Dem gezeigten Unterricht liegt der Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachlagerist/Fachlageristin und hier das Lernfeld 3, „Güter bearbeiten“ (vorletztes Lernfeld im ersten Ausbildungsjahr) zugrunde.

Lehrplanauszug Lernfeld 3: Güter bearbeiten
(Quelle: KMK 2004, o. S.)

Quelle: KMK (2004). Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Fachlagerist/Fachlageristin. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 25.03.2004. https://www.kmk.org/fileadmin/pdf/Bildung/BeruflicheBildung/rlp/fachlagerist.pdf

Impulse zur Bearbeitung

Ausgehend von unserem Modell förderbezogener Diagnostik kann das diagnostische Handeln in der Vignette unter Berücksichtigung der nachfolgenden Aspekte analysiert und weiterentwickelt werden.

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Im gezeigten Unterricht liegt ein Fokus auf der kognitiven Lern- und Leistungsfähigkeit sowie ergänzend auf dem schul- und lernbezogenen Verhalten der Schüler:innen.

Lernvoraussetzungen:

  • Die gemeinsame Beschulung von Schüler:innen mit dem Ausbildungsziel Fachlagerist:in sowie Fachpraktiker:in Lagerlogistik bringt i. d. R. eine besondere Heterogenität in den Lernvoraussetzungen mit sich.
  • Welche Lernvoraussetzungen (z.B. Vorkenntnisse, Lernstrategien) erscheinen hier besonders relevant und einflussreich?
  • Welche besonderen diagnostischen Bedarfe ergeben sich daraus bzw. was ist wichtig, dafür zu wissen?

Lernprozesse und -ergebnisse:

  • Was erfahren Sie über die Lernprozesse und -ergebnisse (z.B. Lösungswege, Anwendung von Lernstrategien)?
  • Was würden Sie darüber hinaus gerne wissen, um weitere diagnostische Schritte (z.B. Dialog) und individuell angepasste Fördermaßnahmen ableiten zu können?

Ressourcen/Potenziale/Stärken:

  • Welche Ressourcen, Potenziale bzw. Stärken der Schüler:innen, die für den weiteren Lehr-Lernprozess nutzbar gemacht werden können, werden im Unterricht und aus den Aufgabenbearbeitungen sowie -lösungen ersichtlich?
  • Welches Potenzial steckt in der Heterogenität der Lerngruppe aus den zwei Ausbildungsberufen für das gemeinsame Lernen im Unterricht?

Person-Umwelt-Interaktion:

  • Welchen Einfluss haben die Unterrichtsgestaltung und der Lehrer auf die Lernprozesse und -ergebnisse der Schüler:innen?

Verfahren/Methoden:

  • Was erfahren Sie aus dem beobachtbaren Lernverhalten und insbesondere aus den schriftlichen Bearbeitungen über die Lernprozesse und -ergebnisse der Schüler:innen?
  • Wie können kognitive Fähigkeiten (z. B. Konzeptverständnisse, mathematische Fähigkeiten, Lernstrategien, Konzentrationsfähigkeiten) in den unterschiedlichen Phasen des Unterrichts differenzierter diagnostiziert werden?
  • Wie können Sie mehr über die Gründe für das gezeigte Verhalten der Schüler:innen (z. B. in der Einführung des Themas und der Aufgabenstellung sowie in der Bearbeitungsphase) erfahren?
  • Welche Bedeutung hat das Fehlen des Schülers (Schulabsentismus)? Wie können die zugrunde liegenden Ursachen näher diagnostiziert werden?

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