Vignette 9: Geldschöpfung Berufliches Gymnasium (Wirtschaft)

Kurzdarstellung der Videosequenz

Auf dem Foto ist eine Schülergruppe an einem Tisch zu sehen. Im Hintergrund steht die Lehrkraft mit Blick Richtung Klasse.

  • Lehrerin läutet die letzten fünf Minuten der Gruppenarbeitsphase ein. [00:04]
  • Gruppe 1: Schüler führen Gespräch über ihre Wochenendplanung. [00:15]

Auf dem Bild ist ein Arbeitstisch mit Schüler:innen(einer Gruppe Schülern zu sehen.

  • Gruppe 2: Schüler:innen unterhalten sich über Lösung der Aufgabe. [00:36]

Auf dem Bild sind zwei Schülerinnen zu sehen, die auf einem Blatt Papier mit einem Stift arbeiten.

  • Schülerin aus Gruppe 3 meldet sich und stellt eine Frage zur Aufgabe an die Lehrerin. [00:56]
  • Sitznachbarin Bettina fragt bei der Lehrerin eine Verlängerung der Bearbeitungszeit an. [01:36]

Auf dem Bild ist die Lehrerin zu sehen. Sie steht mit dem Rücken zu uns. Dahinter sieht man jeweils die Hälfte eins Arbeitstisches an dem Schüler:innen sitzen. Eine Schülerin schreibt. Drei Schüler:innen melden sich und schauen in Richtung der Lehrerin.

  • Lehrerin kündigt Ende der Gruppenarbeitsphase an und leitet zur Ergebnispräsentation über. [01:45]
  • Bettina (Gruppe 3) stellt die Lösung vor, beginnend mit Aufgabe 1 (Geldmenge). [01:56]
  • Lehrerin fragt Klasse nach Ergebnissen zu Aufgabe 3 (Faktoren zur Begrenzung der Geldschöpfung). [02:28]

Auf dem Bild sind zwei Schüler:innen zu sehen, die mit einem Stift auf einem Blatt schreiben.

  • Simon (Gruppe 2) stellt die Lösung vor, seine Sitznachbarin ergänzt. [02:38]
  • Lehrerin beendet die Ergebnispräsentation und die Stunde. [02:57]

Einordnung in Kontext und Curriculum

Einordnung in Unterrichtsstunde und -einheit

Das System der (Zentral-)Banken und die verschiedenen Geldmengen wurden in den vorangegangenen Stunden besprochen. Die Geldschöpfung durch (Zentral-)Banken wird in dieser (32. Schulwoche, Donnerstag, 1. Stunde) und der darauffolgenden Unterrichtsstunde behandelt. Danach soll die Einheit (Bildungsplaneinheit (BPE) 18.1) abgeschlossen werden. Unmittelbar vor der gezeigten Unterrichtssequenz wurde der Prozess der Geldschöpfung anhand eines Beispiels im Plenum besprochen und mit der Bearbeitung von Aufgaben in Gruppen begonnen. Mithilfe eines ausführlichen Informationstextes sind die Schüler:innen zur eigenständigen Lösung der Aufgaben, die der Wiederholung und Vertiefung der Inhalte dienen, angehalten. Dadurch sollen folgende Lernziele erreicht werden:

  • „Die Schüler:innen können die verschiedenen Geldmengen unterscheiden.“
  • „Die Schüler:innen können den Prozess der Geldschöpfung durch Zentral- und Geschäftsbanken anhand von aussagekräftigen Beispielen erläutern.“
  • „Die Schüler:innen kennen Faktoren, die auf den Geldschöpfungsprozess einwirken und erklären die Auswirkungen verschiedener Ereignisse auf diesen Prozess.“

Die anschließende Besprechung der Aufgaben aus der Gruppenarbeit im Plenum dient der Ergebnissicherung und wurde bereits angekündigt.

Curriculare Einordnung

Die Lehrpläne für das Berufliche Gymnasium sind bundeslandspezifisch. Beispielhaft erlaubt der Lehrplan aus Baden-Württemberg folgende curriculare Einordnung:

Baden-Württemberg: Bildungsplan 2021. Berufliches Gymnasium. Volks- und Betriebswirtschaftslehre, Schwerpunkt Volkswirtschaftslehre, BPE 18 „Preisniveaustabilität und Geldpolitik I“ (letzte BPE der 1. Jahrgangsstufe).

Lehrplanauszug BPE 18: Preisniveaustabilität und Geldpolitik
(Quelle: KM 2021, S. 37)

Quelle: Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg (2021). Bildungsplan 2021. Berufliches Gymnasium. Volks- und Betriebswirtschaftslehre. https://www.bildungsplaene-bw.de/site/bildungsplan/get/documents_E506753056/lsbw/Bildungsplaene-BERS/BG2021/PDFs/51-TB04-Inhalt-Band%202b-WG-1%20VWL.pdf

Ähnlich könnte der Unterricht auch im beruflichen Gymnasium in Schleswig-Holstein stattfinden: Lehrplan Volkswirtschaftslehre, Kernbereich (KB) 5 „Wirtschaftspolitik“.

Lehrplanauszug KB 5: Wirtschaftspolitik
(Quelle: MBFSH 2008, S. 29)

Quelle: Ministerium für Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein (2008). Lehrplan für die Sekundarstufe II. Berufliches Gymnasium. Volkswirtschaftslehre. https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/SHIBB/Themen/Themenfelder/Lehrplanportal/BeruflichesGymnasium/_documents/_downloads/fachrichtungsbezogen/bg_w_vwl_fa.pdf?__blob=publicationFile&v=1

Impulse zur Bearbeitung

Ausgehend von unserem Modell förderbezogener Diagnostik kann das diagnostische Handeln in der Vignette unter Berücksichtigung folgender Aspekte analysiert und weiterentwickelt werden.

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In dem Unterricht fällt eine Heterogenität der Schüler:innen insbesondere im kognitiven Bereich auf.

Lernvoraussetzungen:

  • Woraus könnte die unterschiedliche Bearbeitungstiefe und -geschwindigkeit resultieren? Was könnten Ursachen hierfür sein?
  • Über welche kognitiven Lernvoraussetzungen (z. B. Vorwissen zur Geldschöpfung, allgemeine Denkfähigkeit) verfügen die Schüler:innen? Welche erscheinen für den weiteren Lehr-Lernprozess besonders einflussreich?

Lernprozesse:

  • Bei welchen Schüler:innen sind Barrieren im Lernprozess erkennbar? Wo genau könnte der Lernprozess der einzelnen Schüler:innen ins Stocken geraten sein?
  • Worin könnten Ursachen hierfür liegen?

Ressourcen/Potenziale/Stärken:

  • Welche Potenziale und Ressourcen erkennen Sie bei den Schüler:innen für den weiteren Lehr-Lernprozess?
  • Sind bei den Lernenden spezifische Ressourcen erkennbar?

Person-Umwelt-Interaktion:

  • Welche Auswirkungen hat die Gruppendynamik in den einzelnen Lerngruppen und zwischen diesen auf die Lernprozesse der Schüler:innen? Worin liegen die Potenziale von Gruppenarbeiten?

Diagnostische Verfahren:

  • Wie lassen sich die für den weiteren Lehr-Lernprozess relevanten Lernvoraussetzungen bei den Schüler:innen ermitteln? Welche Verfahren bieten sich hierfür an (z. B. Beobachtungen, Tests, Befragungen)?
  • Wie lassen sich potenzielle Barrieren im Lernprozess ermitteln?
  • Welche Verfahren könnte man innerhalb des Unterrichts einsetzen und wenn ja, in welchen Phasen (z. B. Einstieg, Bearbeitung, Ergebnispräsentation/Lösungsvergleich)?
  • Was kann man über Gespräche mit Schüler:innen erfahren? Wie wären diese zu gestalten?

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